190 Tage Ausbildung und Einsatz

Lostau | Als am 17. November 2022 ein mit Druckluft betriebenes Martinshorn in der Möserstraße erklang, da war die Freude bei allen Anwesenden groß. Eine Gruppe von aktiven Einsatzkräften der Ortsfeuerwehr Lostau war aus dem Magirus Werk in Ulm mit einem neuen Einsatzfahrzeug zurückgekehrt.

Seitdem galt es für die Maschinisten und alle anderen Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Lostau das neue Fahrzeug und die auf ihm verlastete Einsatztechnik kennenzulernen und bei Einsätzen entsprechend einzusetzen.

Ausbildungsstunde um Ausbildungsstunde reihe sich hier für alle aneinander. Für die einen galt es das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20 von seinen fahrerischen und technischen Eigenschaften und Möglichkeiten zu verinnerlichen, für die anderen, die die Einsatztechnik und deren Möglichkeiten in der Anwendung zu automatisieren.

4728 Stunden oder 190 Tage später erfolgte nun nachdem all dies geleistet wurde, die offizielle Übergabe des nicht mehr ganz so neuen Fahrzeuges an die Ortsfeuerwehr Lostau.

Eigens dafür waren der Landrat des Jerichower Landes, Dr. Steffen Burchhardt, Gemeindebürgermeister Bernd Köppen und Gemeindewehrleiter Dirk Jeitner nach Lostau gekommen.

Und sie alle hatten einige gute Worte für die angetretenen Gäste und Mitglieder der Lostauer Ortsfeuerwehr.

Während Burchhardt seinen Respekt für die Anstrengungen der Gemeinde und der Blauröcke zum Ausdruck brachte hatte Jeitner eine kleine Rede vorbereitet.

In ihr zog er einen gedanklichen Faden von den Gründern der Freiwilligen Feuerwehr Lostau, die vor 126 Jahren mit einer Pferdekutsche begannen über den ehemaligen Ortswehrleiter Horst Hallmann (†) der zu seiner aktiven Zeit einen Robur-LO LF8/8 als modernes Einsatzfahrzeug in die Lostauer Feuerwehr integrierte. Aber auch Gerold Wünsch, der 1996 mit einem Tanklöschfahrzeug 16/24 auf Basis eines Mercedes-Ziegler-Gestells und 2001 einem Löschgruppenfahrzeug 8/6 ebenfalls auf einem Mercedes Ziegler-Gestell die Wehr modernisierte bis zum derzeitigen Wehrleiter René von Dombrowski unter dessen Regie ein neues Drehleiterfahrzeug und nun ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20 (HLF 20) in die Wehr kamen.

Jeitner sprach seine Hochachtung allen Akteuren der letzten 126 Jahre aus und dankte Gemeindebürgermeister Bernd Köppen und dem Gemeinderat der Gemeinde Möser, dass in Lostau nun einer der modernsten Feuerwehrfuhrparks Sachsen-Anhalts stehe. Immerhin mehr als 600.000 Euro hatte die Gemeinde Möser aus Eigenmittel zur Finanzierung des Fahrzeuges bereitgestellt. Fördermittel von Bund oder Land gab es nicht.

Nach Jeitner übernahm Köppen das Wort. Er hatte nicht nur einige Worte dabei, sondern auch zwei große Fahrzeugschlüsse. Zunächst sprach er von einem tollen Tag für die Gemeindefeuerwehr Möser und im speziellen für die Ortsfeuerwehr Lostau. Köppen erinnerte daran, dass das HLF20, dass nun offiziell übergeben werde, das vierte Großfahrzeug für die Feuerwehr wäre, dass innerhalb kürzester Zeit beschafft und in den Einsatzdienst überstellt wurde. Er erklärte dies mit der konsequenten Umsetzung des Fahrzeugkonzeptes für die Feuerwehren und dankte hierfür allen Beteiligten.

Köppen gab mit seinem Hinweis der Notwendigkeit wochenlanger Schulungen und Einweisungen am Fahrzeug zu verstehen, dass damit nicht allein die administrative Ebene gemeint ist.

Am Ende überreicht er dem Ortswehrleiter René von Dombrowski feierlich die beiden Schlüssel für das neue Fahrzeug. Ihm schlossen sich Anordnungen der Ortsfeuerwehren Schermen, Möser und Hohenwarthe an, die jeweils eigene kleine Geschenke als Erinnerung an diesen Tag überreichten. Und von Dombrowski? Er begrüßte nicht nur alle Anwesenden zu Beginn, er sprach auch seinen Dank an Gemeindeverwaltung, Gemeinderat und seine Kameraden aus.

Mit einem kleinen Fest endete die feierliche Übergabe und des neue HLF 20, das am Abend in das Gerätehaus einrückte.